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Gemeinsam stark sein für die Menschen in unserer Stadt

Bürgerstiftung finanziert Kreativkurs im Museum Wiedenbrücker Schule

Die Frauen, die vor einigen Monaten aus der Ukraine flüchteten und in Rheda-Wiedenbrück eine neue Heimat auf Zeit bekamen, haben oft Schlimmes erlebt, ihre Häuser und Wohnungen verloren, manche sogar einen lieben Menschen. Sie mussten all ihr Hab und Gut zurücklassen und kamen nur mit wenigen Dingen in Deutschland an, einem Land, dessen Sprache sie nicht konnten.

Als ein sehr wichtiges und schönes Projekt hat sich der Malkurs herausgestellt, der im Wiedenbrücker Schule Museum stattfindet. Dort kommen bis zu 20 Frauen aber auch nachmittags Kinder zusammen um zu malen, um zu erzählen, sich auszutauschen. Als Dozentin konnte dafür Larissa Spenst gewonnen werden, die idealerweise russisch spricht. „Es ist so schön zu sehen, wie wichtig den Geflohenen die Geborgenheit ist, die sie hier erfahren“, schwärmt Larissa Spenst von der wertvollen Arbeit. Einige hätten in ihrer Heimat schon gemalt, wie die 19- jährige Aljona Yarmdenko. Sie studierte Kunst als sie fliehen musste. Lange Zeit konnte sie den Kontakt zu ihrer Uni per Videokonferenzen halten. Das Netz ist seit geraumer Zeit aber zusammengebrochen. Jetzt malt sie im Museum und besucht zudem Kurse bei Larissa Spenst in ihrem Atelier in Röckinghausen. Dort bildet sich die junge talentierte Frau weiter und das mit großem Erfolg.

Die Bürgerstiftung unterstützt das Malprojekt im Museum mit 3000 Euro. Mit dem Geld konnte Material gekauft und das Honorar der Dozentin bezahlt werden.

Bernd Jostkleigrewe von der Bürgerstiftung Rheda-Wiedenbrück machte sich ein Bild vor Ort. „Wir möchten, dass Sie sich wohlfühlen und über die Malerei ihr Erlebtes besser verarbeiten können“, betonte er. Schön sei, dass jede Teilnehmerin auch ein eigenes Malset mit nach Hause bekommen hat, um auch selber aktiv werden zu können.

Das Projekt ist nun ausgelaufen und jetzt hoffen alle auf eine Verlängerung. Gespräche mit der Bürgerstiftung auf eine Nachschubfinanzierung laufen bereits. Geplant ist, diese Kurse auszuweiten auch auf hiesige Teilnehmer, um das Miteinander zu pflegen und gegenseitig voneinander zu lernen und zu profitieren. Auch für das Museum ist der Malkurs eine tolle Sache. „Hier ist immer ganz viel Leben und viele Dinge wie die Hartfaserplatten oder auch Staffeleien bleiben uns ja für weitere Projekte erhalten“, meint Museumsleiterin Christiane Hoffmann.

Teilnehmerin Nadiia Voloshyna ist sehr dankbar, dass sie die Möglichkeit zum Malen bekommen hat.  Sie hat ihr Talent jetzt erst entdeckt und sich bereite verschiedene Techniken ausprobiert.

Da am Maltisch sowohl russisch als auch deutsch gesprochen wird, lernen die neuen Bürger auch schneller die Sprache, sind sich die Beteiligten einig.

Foto:

  1. links: Nadiia Volshyna, Nastja Hvozdetska, Aljona Yarmdenko, Larissa Spenst, Bernd Jostkleigrewe, Christiane Hoffmann mit einer Fülle von Werken, die die Teilnehmer des ukrainischen Malkursus bereits geschaffen haben.